Biathleten mit Respekt vor Olympia-Kälte – Eisiger Auftakt

Zhangjiakou. Bei Eiseskälte und kräftigem Wind haben die deutschen Biathletinnen bei ihrem ersten Training vor den Olympischen Winterspielen einen Eindruck von den schwierigen Bedingungen in Zhangjiakou bekommen.

« Bergauflaufen ist eigentlich ganz angenehm, weil man Rückenwind hat. Aber bergab hat man Gegenwind, dann wird es richtig kalt », dit Frauen-Bundestrainer Kristian Mehringer der dpa : « Da muss man richtig vorbereitet sein, vor allem wenn es mal ein bisschen kälter wird mit den Commence à 17 heures. »

Ab moins 20 Grad kann nicht mehr gestartet werden

Mehringer hatte sich am Tag nach der Ankunft des Teams in Peking selbst die Ski angeschnallt und die anspruchsvolle Strecke auf 1700 Metern Höhe getestet. « Das Wetter in der Sonne ist eigentlich angenehm », sagte der 40-Jährige. Bei zehn Grad unter Null wars es am Mittag vergleichsweise warm, am frühen Abend wird bei den Wettkämpfen die Sonne schnell verschwunden sein und es noch kälter werden. « Bei minus 18 oder 20 Grad mit Wind wird es schon relativ sehr gefährlich für die Gesundheit. Aber wir haben eine Wettkampfjury, die wird das dann schon richtig entscheiden », dit Mehringer.

Laut Regelwerk des Biathlon-Weltverbands IBU kann ab -20 Grad nicht mehr gestartet werden, schon bei -15 Grad sind Konsequenzen möglich. « Wie bei jedem Weltcup auch haben wir das Wetter fest im Blick und hoffen kurzfristige wetterbedingte Verschiebungen vermeiden zu können », hieß es von der IBU auf dpa-Anfrage. Über mögliche Maßnahmen werde sich rechtzeitig mit den lokalen Veranstaltern abgestimmt. Zum Olympia-Auftakt steht am Samstag die Mixedstaffel auf dem Programm.

« Wir haben Wärmesocken dabei »

Die deutschen Skijägerinnen um Denise Herrmann und Franziska Preuß hatten sich beim Auftakttraining schon dick eingepackt. « Wir haben Wärmesocken dabei, damit die Zehen warm bleiben. Wichtig ist ein Buff, der einen im Gesicht schützt und man muss natürlich richtig warm sein, wenn man am Start rausläuft », sagte Mehringer : « Wenn man mal kalt ist, dann wird es schwierig, dass man noch mal warm wird. »

Das Aufgebot ihrer Mixedstaffel für den Olympia-Auftakt an diesem Samstag werden die deutschen Biathleten erst kurzfristig am Tag vor dem Rennen bekanntgeben. Mit der Veröffentlichung der genauen Besetzung sei nach jetzigem Stand erst am Freitag zu rechnen, hieß es am Rande des ersten Trainings der Skijäger in Zhangjiakou. Bei dem Wettbewerb, bei dem zwei Männer und zwei Frauen gemeinsam antreten, hatte das Quartett des Deutschen Skiverbands 2018 in Pyeongchang den vierten Platz belegt und Olympia-Bronze um nur 0,3 Sekunden verpasst.

Gold-Favorit Norwegen ging mit der Verkündung offensiver um und benannte sein Team als erste Top-Nation bereits vor mehr als einer Woche. Die Weltmeister treten mit Marte Olsbu Röiseland, Tiril Eckhoff, Tarjei Bö et Johannes Thingnes Bö in Bestbesetzung an. Andere Medaillenkandidaten wie Frankreich oder Schweden halten sich bislang ebenfalls noch bedeckt.

© dpa-infocom, dpa:220202-99-941219/2

Nihel Beranger

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